Projekte
 (s. a. Publikationen)
1. CELEB (fertiggestellt im Januar 2009)
   
Dieses Projekt soll eine Lernplattform für künftige und praktizierende Fremdsprachenlehrer bieten und mein Seminar „Introduction to English Language Teaching and Learning“ ergänzen.
 
2. Writing in English: A Guide for Advanced Learners (fertiggestellt im Oktober 2008)
   
In diesem Projekt soll ein Lehrbuch des wissenschaftlichen Schreibens im Englischen entstehen, das sowohl die kontrastivlinguistische Forschung zu Divergenzen zwischen Deutsch und Englisch als auch typische Lernerprobleme und -fehler berücksichtigt. Das Buch besteht aus vier Modulen: Textorganisation, Satzbau, Lexikogrammatik und Stil. Es wird bei Narr in der bekannten UTB-Reihe erscheinen.
 
3. The Bilexicon Project (vorläufige Fertigstellung Ende 2012)
 
Projekt 6, das fast beendet ist, bildet die theoretische Grundlage für dieses Projekt, dessen Ziel es ist, ein Lernwörterbuch Englisch-Deutsch zu erstellen. Die Arbeit an der Umsetzung des Wörterbuchs befindet sich in einem fortgeschrittenen Stadium. Eine erste Version mit etwa 1000 Seiten wird in absehbarer Zeit online oder in Buchform erscheinen.
    
4. Wörterbuch für Wissenschaft und Hochschulmanagement (Arbeitstitel; voraussichtliche Fertigstellung Ende 2011)
 
Auf der Grundlage großer Spezialkorpora wird ein Fachwörterbuch zum Hochschulwesen entwickelt, das Wissenschaftlern aller Disziplinen z.B. bei Auslandsaufenthalten oder dem Verfassen von Anträgen dienen soll sowie der Hochschulleitung gesicherte englische Äquivalente für Verwaltungstermini zur Verfügung stellt. Das Wörterbuch zeichnet sich aus durch die umfangreiche Berücksichtigung von Kollokationen und Beispielen.
 
5. Mehrwortgliederungssignale

   

Obwohl ich bereits mehrere Artikel und eine umfangreiche Studie zu Mehrwortgliederungssignalen veröffentlicht (Discourse Markers across Languages, Routledge 2005) vorgelegt habe, ist mein Interesse an diesen Verbindungselementen weiterhin ungebrochen.
   

Hier finden Sie eine Kurzfassung des ursprünglichen Volltextes meiner Dissertation, die ich 2003 an der Universität Wuppertal eingereicht habe.

  

Hier einige Artikel zu Mehrwortgliederungssignalen:

1. Second-level Discourse Markers across Languages. Languages in Contrast 3(2)/2001: 253-287.    

2. Multi-word Discourse Markers in Translation: a Corpus-based Investigation into Restrictors. In: Lebende Sprachen 3 (2001), 97-107. (http://www.lebendesprachen.de)    Dieser Artikel wurde von Andrew Dalby in Linguist Online rezensiert und ist hier erhältlich.       

3. Linguistische und didaktische Aspekte der Übersetzung von Mehrwortgliederungssignalen am Beispiel der Suggestoren. Kovtyk, Bogdan/Wendt, Gabriele (2005), Ausbildung von Übersetzern im neuen geeinten Europa 2004 – linguistische, didaktische und psychologische Aspekte. Berlin: Logos.

 
6. Monographie zur Lernerlexikographie (fast fertiggestellt; Publikation offen)
 
Hauptziel dieses Projekts ist es, eine solide theoretische Grundlage für die Erstellung elektronischer zweisprachiger onomasiologischer Lernwörterbucher für Deutsch, Englisch, Französisch und evtl. Spanisch zu bieten. Das Projekt speist sich aus zwei empirischen Forschungssträngen: zum Einen geht es um theoretische und korpusbasierte Untersuchungen zur Ermittlung der häufigsten Kollokationen in den in Rede stehenden Sprachen. Diese Untersuchungen gehen über die frühere Frequenzforschung hinaus, die sich auf Einzelwörter konzentriert hat (West, Palmer, Thorndike); der zweite Forschungsstrang, im Rahmen dessen kontrollierte Untersuchungen mit Oberstufenschülern und Studenten durchgeführt wurden, zielt auf die Schaffung einer idealen Lernumgebung ab. Fragen wie die folgenden werden einer Lösung zugeführt:
 
  1. Welche Inhalte sollte das Wörterbuch haben, um den Bedürfnissen verschiedener Benutzer Rechnung zu tragen?
  2. Wie lassen sich diese Inhalte nach thematischen oder semantischen Kriterien ordnen?
  3. Sollten Kollokationen als Zwei- oder als Dreiwortkombinationen (deny [s.th.] strenuously), in Satzfragmenten (that is something he would strenuously deny) oder in vollständigen Sätzen dargestellt werden, um bei den Lernern eine maximale Behaltensleistung zu erzielen?
  4. Sollte ein zweisprachiges onomasiologisches Wörterbuch sowohl Definitionen als auch Übersetzungen enthalten? Wenn ja, in welcher Form sollten die Definitionen vorliegen, um einen optimalen Lerneffekt zu erzielen?
  5. Inwieweit kann das Wörterbuch mit Texten aus Korpora oder dem Internet verbunden werden, um kontextualisiertes Fremdsprachenlernen zu unterstützen?
  6. Wie können Video- und Audiomaterial sowie Illustrationen in das Wörterbuch eingebunden werden?
 
7. Studie zur Sprachkompetenz deutscher Französischlerner und -lehrer (in Zusammenarbeit mit Christoph Bürgel)
 

Eine durch die DESI-Studie inspirierte Pilotstudie zur Ermittlung der tatsächlichen Sprachkompetenz von Französischlernern nach Klasse 10 sowie von gymnasialen Französischlehrern. Die Pilotstudie beschränkt sich dabei zunächst auf die rezeptive Wortschatzkompetenz und die Hörverstehenskompetenz; in der Hauptstudie sollen auch die produktive Wortschatzkompetenz sowie die Fertigkeiten Schreiben und Sprechen einbezogen werden. Begründen lässt sich die Auswahl durch den Umstand, dass die Hörverstehenskompetenz, die eng mit der rezeptiven Wortschatzkompetenz zusammenhängt, von entscheidender Bedeutung für den ersten Zugang des autonomen Lerners zur Zielsprachenkultur ist.

Basis für die Entwicklung des Wortschatztests sind die chrestolexikographischen Arbeiten Hausmanns und darauf aufbauende testtheoretische Überlegungen (Hausmann 2002, 2005; Siepmann/Holterhof 2007). Problematisch ist, dass nur noch wenige Kernlehrpläne den zu erreichenden Mindestwortschatzumfang beziffern; laut Kernlehrplan Niedersachsen sollen die Lerner nach Abschluss von Klasse 10 über einen „differenzierten Wortschatz verfügen, um allgemeine und individuelle Kommunikationsbedürfnisse zu bewältigen“. Wir gehen in Übereinstimmung mit dem bayerischen Lehrplan von einem rezeptiven Wortschatzumfang von 2400 Wörtern am Ende der Klasse 10 aus (also nach 5 bzw. 6 Lernjahren), obwohl dessen „Differenziertheit“ in Zweifel gezogen werden kann. Im Bereich Hörverstehen sollen die Schüler verschiedene authentische Texte global oder detailliert verstehen können.

Was den Wortschatzumfang der Fremdsprachenlehrer betrifft, so ist den Masterprüfungsordnungen verschiedener deutscher Universitäten zu entnehmen, dass im Allgemeinen nach Studienabschluss das Niveau C1 oder C2 des GER erreicht werden soll. Betrachtet man den im Niveau B2 veranschlagten Wortschatzumfang (schätzungsweise mehr als 15000 Einzelwörter und Wendungen) sowie die Kompetenzdefinitionen des GER für die soeben genannten Niveaus (z.B. C1 „peut comprendre en détail une intervention sur des sujets abstraits ou complexes, même hors de son domaine“) so lassen sich für das Niveau C1 problemlos die 20000 Einheiten des Hausmannschen Ausbau- und Aufbauwortschatzes veranschlagen.

Beacco, Jean-Claude et al. (2004): Niveau B2 pour le français : un référentiel. Paris : Didier. 

Hausmann, F. J. (2002): Nur nützliche Wörter lernen! Durchsichtigkeit des Wortschatzes und Optimierung der Wortschatzarbeit. In: Fremdsprachen heute 33, 256 - 269.

Hausmann, F. J. (2005): Der undurchsichtige Wortschatz des Französischen. Lernwortlisten für Schule und Studium (Wortschatz Lernen Französisch - WLF 2). Aachen.

Siepmann, Dirk/Holterhof, Barbara (2007): Ein neuer Wortschatztest für deutsche Französischlerner. In: französisch heute 3, 239-257.

 
8. Der Wortschatz des Gefühlsausdrucks in fünf europäischen Sprachen (DFG-ANR, 2010-2012)
 

Auf der Grundlage eines mehrsprachigen und interdisziplinären Ansatzes (intra-und interlinguale Typologie, lexikalische Semantik, Syntax, Lexikographie, Fremdsprachendidaktik, Computerlinguistik) verfolgt dieses korpusbasierte Projekt mehrere Schwerpunktziele. Zum einen wird angestrebt, die repräsentationistischen und die instrumentalistischen Theorien der Bedeutung (Bedeutung als Konzept vs. Bedeutung als Gebrauch) weiterzuentwickeln und aufeinander konvergieren zu lassen. Dies soll anhand der kontrastiven Beschreibung
des Gefühlswortschatzes in fünf europäischen Sprachen (Französisch, Deutsch, Englisch, Russisch und Spanisch) in Bezug auf Semantik, Kombinatorik und Diskursfunktionen exemplarisch umgesetzt werden – mit dem Ziel, die Struktur dieses Wortfeldes überzeugender zu beschreiben, als es die bisherigen lexikologischen und lexikographischen Studien vermochten. Dabei soll eine Kartographie des Gefühlswortschatzes entstehen, die auch zur Entwicklung neuer Anwendungen in Fremdsprachendidaktik, Lexikographie und Computerlinguistik führt. In diesem Zusammenhang sollen im Rahmen des beantragten Projekts didaktische Materialien konzipiert werden, die der Verbesserung des Lehrens und Lernens bevorzugter lexikalischer Verbindungen in den verschiedenen Sprachen (z.B. frz. rouge de colère vs. engl. red with rage vs. dt. rot vor Wut) dienen und somit deren systematische Verwendung in der schriftlichen und mündlichen Textproduktion fördern sollen. Dies soll auch mit der Entwicklung eines neuen Typs lexikographischer Mikrostrukturen einhergehen, die die Darstellung der Kombinatorik in einem Wörterbuch unter Angabe eines angemessen großen Kontextes ermöglichen.. In computerlinguistischer Hinsicht wird schließlich darauf abgezielt, vorhandene Anwendungen zur Berechnung und Abfrage von Frequenzen und syntaktischen Strukturen in großen mehrsprachigen Korpora weiterzuentwickeln sowie neue Software im Einklang mit den für das Projekt zentralen Forschungsfragen zu schaffen. Das vorliegende Projekt bündelt mithin den Sachverstand von Forschern aus dem Bereich der Sprachwissenschaft, der Fremdsprachendidaktik und der Computerlinguistik und bietet letztlich eine vielversprechende Symbiose von Grundlagen-und angewandter Forschung.

 

© Dirk Siepmann  I  Impressum